Wer hat tatsächlich den Champagner erfunden?

Es ranken sich viele Gerüchte und Mythen um die Erfindung des Champagners. Aber wem ist es tatsächlich zu verdanken, dass wir heute so viel Freude an dem prickelnden Schaumwein haben?

Im Grunde genommen gibt es drei Kandidaten, die wesentlich dafür verantwortlich sind, dass Champagner heutzutage so genossen werden kann, wie wir ihn heute kennen.

  1. Pierre Pérignon (1638 – 1715)

Besser bekannt als Dom Pérignon gilt der französische Mönch des Benediktinerordens für viele als der Erfinder des Champagners. Besonders sein Ausdruck „Brüder kommt schnell. Ich trinke Sterne“ ist vielen Champagner Liebhabern ein Begriff. Nach heutigen Erkenntnissen hat er die „Méthode champenoise“ (Ein Verfahren der Flaschengärung zur Herstellung von Schaumwein) aber nicht erfunden, sondern entscheidend weiterentwickelt.

Der Mönch ist zudem Namensgeber der Champagnermarke Dom Pérignon von Moët & Chandon. Die Kellerei war und ist auch maßgeblich an der Legendenbildung um den Mönch beteiligt. Der Mythos, dass Pierre Pérignon blind gewesen sei, ist wohl nur eine Legende.

Besonders die Weiterentwicklung der Assemblage (Mischung verschiedener Weine) wird Dom Pérignon zugeschrieben und auch die heute übliche Flaschengröße von 0,7 L geht auf den Mönch zurück. Er hatte nämlich beobachtet, dass das die durchschnittliche Menge ist, die ein männlicher Erwachsener beim Abendessen zu sich nahm.

 

  1. Christopher Merret (1614 – 1695)

Wenn Pierre Pérignon die „Méthode champenoise“ nur weiterentwickelt hat, muss es also jemand anderen geben, der sie erfunden hat. Dieser Jemand war wohl der englische Arzt und Erfinder Christopher Merret. Er präsentierte der Royal Society im Jahr 1662 – und damit 6 Jahre bevor Pérignon Kellermeister wurde – das Schriftstück „some observations concerning the ordering of wines“. In diesem Schriftstück beschrieb er, wie man durch Zugabe von Zucker den Wein zu einer zweiten Gärung bringt. Somit kann wohl Christopher Merret als tatsächlicher Erfinder der kontrollierten Flaschengärung und damit des Schaumweins genannt werden.

 

  1. Barbe-Nicole Clicquot (geb. Ponsardin) (1777 – 1866)

Diese Dame ist Ihnen wahrscheinlich eher unter dem Namen Veuve Clicquot ein Begriff (franz. Veuve = Witwe). Sie war die erste Frau, die ein Champagnerhaus leitete, nachdem sie es nach dem Tod ihres Mannes übernommen hatte (daher auch der Spitzname). Madame Clicquot wird zurecht auch als „Grand Dame de Champagne“ (Große Dame des Champagners) bezeichnet. Sie hatte zwar mit der eigentlichen Erfindung von Schaumwein nichts mehr zu tun, aber dennoch ist es ihr zu verdanken, dass Champagner heute so ist, wie er ist und besonders, dass er so aussieht, wie er aussieht. Sie war es nämlich, die die „Méthode Classique“ erfand. Dies ist das Verfahren, welches die Hefe in der Flasche durch Rütteln und Degorgieren des Champagners beseitigt. So wurde aus dem bis dahin trüben Getränk Champagner, das klare und schöne Getränk, wie wir es heute kennen.

Nach der Witwe Clicquot ist auch das Champagnerhaus Veuve Clicquot Ponsardin benannt.

 

Abschließend bleibt also nur zu sagen: Danke an alle drei!