02 Aug Frühe Weinlese 2018
Nach einem warmen Frühling und dem sehr sonnigen Hochsommer wird die Weinlese in diesem Jahr bundesweit außergewöhnlich früh beginnen. In diesem Jahr startet die Weinlese in Rheinhessen bereits am 6. August und damit so früh wie noch nie. Der Lesestart für den bisher frühesten Termin war der 8. August in den Jahren 2007, 2011 und 2014.
Alle 13 Regionen (von Saale-Unstrut bis Baden) berichten von einem frühen Reifestand der Trauben. In Rheinhessen oder der Pfalz ist daher davon auszugehen, dass die Lese für den neuen Wein (Federweißen) bereits Anfang August startet. Der immer frühere Start sei ein Indiz für den Klimawandel. Im Rheingau zeigten langjährige Messungen, dass es seit 1988 mit den mittleren Temperaturen ständig nach oben gehe. Eingeleitet wurde diese Entwicklung bereits durch den wärmsten April seit Beginn der Wetteraufzeichnung, der schon zu einer verfrühten Blüten führte. Zusätzlich haben die hohen Temperaturen und die lange Sonnenscheindauer im Sommer die weitere Reife beschleunigt, sodass der Entwicklungsstand der Reben zum Teil drei Wochen vor dem langjährigen Mittel liegt.
Den älteren Reben macht die anhaltende Trockenheit bislang noch nicht zu schaffen. Sie erreichen mit ihren bis zu zwölf Meter tiefen Wurzeln noch Wasserreserven im Boden. Jüngere Pflanzen müssen allerdings zwischenzeitlich bewässert werden.
Derzeit lassen ein zufriedenstellender Behang sowie der ausgezeichnete Reife- und Gesundheitszustand der Trauben auf einen guten Weinjahrgang 2018 hoffen. Allerdings kann noch bis zum Beginn der Hauptlese Ende August und während der Weinernte im September viel passieren. Denn für die Qualität eines Jahrgangs ist immer die Witterung zur Weinlesezeit sehr entscheidend. Für die nächsten Wochen wünschen sich die Weinerzeuger noch einen ausgiebigen Sommerregen und vor allem für die Weinerntezeit einen schönen, trockenen Spätsommer. Dann steht einem guten und vollreifen Weinjahrgang 2018 nichts mehr im Wege. Aktuell sieht es besonders vielversprechend bei den Rotweintrauben aus, sie profitieren am meisten von der sehr sonnigen Witterung.