31 Aug Weingeschmack – Warum Wein nur 5 Geschmacksrichtungen hat
Wein unterscheidet sich neben den Weinfarben und Aromen stark im Geschmack. Und das, obwohl es eigentlich nur 5 Geschmacksrichtungen gibt. An erster Stelle spielt sich der Geschmack auf der Zunge ab, wobei das persönliche Mundgefühl auch eine wichtige Rolle spielt.
Diese 5 Geschmacksrichtungen unterscheiden Weinkenner bei Wein:
- Süße
- Salzig
- Säure
- Bitternoten
- Umami
Welchen Geschmack hat ein Wein?
Unsere Zunge hat verschiedene Geschmackszonen und diese können bei jedem unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Die Verteilung der Geschmackszonen ist dennoch bei den meisten Menschen gleich:
- Süße: schmeckt man vorne auf der Zunge. Fast alle Weine sind leicht süß und da Alkohol einen süßen Eindruck hinterlässt, gilt das auch für Rotweine.
- Salz: erkennen wir mit der äußeren Seite unserer Zunge. Man findet Salz in seiner reinen Form nur sehr selten in Wein.
- Säure: erkennen wir oberhalb der Geschmackszone für Salz. Die Säure kann besonders bei Weißweinen stärker ausgeprägt sein.
- Bitternoten: spüren wir am hinteren Ende der Zunge. Im Rotwein entstehen Bitternoten durch die Tannine, aber auch Weißweine können bitter schmecken.
- Umami: entwickelt ein vollmündiges Gefühl und legt einen dünnen Film über unsere Zunge. Der Begriff kommt aus dem Japanischen und beschreibt einen fleischigen Weingeschmack.
Der Weingeschmack und Abgang
In der Weinsprache ist „ Abgang“ der Begriff für die Dauer des Geschmacks. Nachdem Sie den Wein getrunken haben, zählen Sie drei Sekunden, um zu messen, wie lange der Geschmack anhält. Besonders gute Weine haben einen lang anhaltenden Geschmack. Bei jungen oder einfachen Weinen ist der Abgang kürzer, da sie geschmacklich nicht ganz so stark ausgeprägt sind.
Der Weingeschmack hält also unterschiedlich lange an:
Geschmack Dauer Weintyp
Kurz < 4 sek. Tafelwein
Durchschnittlich < 6 sek. Gewöhnlicher Wein
Überdurchschnittlich < 8 sek. Qualitätswein
Lang < 10 sek. Top Qualität
Sehr lang > 12 sek. Grandioser Wein
Bedeutung der Geschmacksangaben auf der Flasche
Für Wein sind die Geschmackangaben von der Europäischen Union einheitlich geregelt, wobei es in jedem Mitgliedsstaat unterschiedliche Begriffe gibt.
Einen geringen Restzuckergehalt haben trockene Weine, wodurch sie nicht süß sein können. Halb-trockene Weine haben einen höheren Restzuckergehalt und einen begrenzten Säuregehalt. Sie können zwar süß sein, sind jedoch nie säurebetont.
Ein lieblicher Wein ist auch süß, denn der Restzuckergehalt ist höher als bei halb-trockenen Weinen. Wenn auf dem Weinetikett „süß“ steht, handelt es sich um einen Dessertwein. In Deutschland wird dafür auch der Begriff „mild“ verwendet.
„Feinherb“ ist ähnlich wie halb-trocken, wobei die Restsüße auch höher sein darf. Es ist also immer ein süßer Wein.
Internationale Geschmacksangaben für Schaumwein
Der Weingeschmack für Champagner und Co wird in Frankreich leicht anders festgeschrieben. Die Kohlensäure mildert unsere Empfindung von Süße und es werden andere Restzuckergrenzen gehandhabt als beim Stillwein.
Mild = doux
Halb-Trocken = demi-sec
Trocken = sec
Extra Trocken = extra/ très sec
Herb = Brut
Extra Herb = extra brut