Stilvolles Entkorken eines Champagners

Champagner muss beim Öffnen laut knallen und wild schäumen – zumindest zeigen uns das manche Bilder auf Social Media oder in der Presse. Aber der Champagnerkenner macht es schlauer: Anstatt das edle Getränk im Raum zu versprühen, schenkt er es lieber in ein Glas ein. Doch wie befreit man die Champagnerflasche eigentlich gekonnt von ihrem Korken und wirkt dabei souverän und routiniert zugleich, ganz ohne zuzugeben, dass man diesen Akt bislang lieber anderen überlassen hat?

Plopp oder kein Plopp?

Entgegen den verbreiteten Party-Gästen, sollte das professionelle Entkorken einer Flasche Champagner möglichst gar kein Geräusch machen. Statt einem aufmerksamkeitserregenden „Plopp!“ und einem raketenartig an den Gästen vorbeifliegenden Champagnerkorken, strebt der Champagnerliebhaber eher die dezente Art des Entkorkens an – mit einem möglichst leisen, sanften zischen. Das hat einen großen Vorteil: Die feinen Perlen gehen nicht im großen Schäumen verloren bevor sie ihren Weg in die Gläser finden.

Drehen statt Ziehen

Das geräuscharme Entkorken ist wesentlich einfacher als Viele vermuten. Das Geheimnis liegt in nur einem winzigen Detail: drehen statt ziehen. Während die meisten die Flasche in die Hand nehmen und fleißig beginnen den Korken mit einer Dreh- und Ziehbewegung aus dem Flaschenhals zu bekommen, erreichen sie damit eigentlich nur eins: sie konzentrieren sich auf den Korken statt auf die Flasche. Im entscheidenden Moment haben sie nicht mehr die Kontrolle über die Flasche und erwarten mit schreckverzerrtem Gesicht den Knall noch bevor er ertönt.

Alles unter Kontrolle

Damit es erst gar nicht so weit kommt, kann man deshalb von Anfang an einen kleinen Trick anwenden, mit welchem man die Flasche besser unter Kontrolle hat: anstatt den Korken zu bewegen, bewegt man lediglich die Flasche, indem man mit der Hand am Flaschenboden vorsichtig dreht. Die andere Hand hält mit leichtem Gegendruck das Drahtkörben und den darunterliegenden Korken fest – die Hand behält unverändert diese Position, bis die Flasche geöffnet ist. Macht man das langsam und mit Bedacht, merkt man wie sich der Korken nach und nach mit steigendem Druck aus dem Flaschenhals hinaus windet. In diesem Moment ist es nur wichtig das Öffnen durch Gegendruck zu kontrollieren bis der Korken mit einem leichten „Zschhhh“ entfernt ist. Verlangsamt man geduldig die Drehung der Flasche, desto weniger schäumt der Champagner beim Öffnen auf und umso mehr feine Perlen bleiben übrig für den einzigartigen Genussmoment: der erste Verkostungsschluck.

Übung macht den Meister

Auch wenn es nicht gleich beim ersten Mal ganz geräuschlos klappt ist das kein Grund zum Verzweifeln. Ein Grund mehr um bald die nächste Flasche zu öffnen und zu üben.