Dosage (Dosierung)

Als Dosage (oder auch Versanddosage) wird die Wein- und Zuckerlösung bezeichnet, welche dem Champagner vor der endgültigen Verkorkung hinzugefügt wird. Die Dosage ist ein Geheimrezept der Kellermeister, die dem Champagner den letzten individuellen Schliff gibt, und unterliegt keinerlei Norm. Sie besteht zumeist aus Süßwein oder Zuckerlösungen und/oder Süßreserven des Champagnergrundweins. Gelegentlich enthält die Dosage auch Esprit de Cognac, um den Alkoholverlust auszugleichen und später eine Gärung des Zuckers zu verhindern.  Durch Schütteln der Flasche nach der Verkorkung wird eine gute Durchmischung von Dosage und Champagner gewährleistet.

Die Dosage gleicht zum einen den Flüssigkeitsverlust aus, der beim Degorgieren entsteht und zum anderen fügen die jeweiligen Hersteller ihrem Champagner so ihre eigene und ganz spezielle Note hinzu. Die Dosage beeinflusst nämlich nicht nur die Süße des Champagners, sondern auch wesentlich dessen Geschmack. Je nach der Zuckermenge in der Dosage unterscheidet man später zwischen extrem trockenen bis süßen Champagner wie folgt:

  • Brut integral, ultra brut: Ohne Zusatz von Zucker
  • Extra Brut: Dosage mit max. 0 – 6 g/l Restzucker im Wein
  • Brut: Dosage mit max. 15 g/l Restzucker im Wein
  • Extra-Dry: Dosage mit max. 20 g/l Restzucker im Wein
  • Sec: Dosage mit max. 35 g/l Restzucker im Wein
  • Demi-Sec: Dosage mit max. 50 g/l Restzucker im Wein
  • Doux: Dosage mit über 50 g/l Restzucker im Wein

Während Brut die heutzutage häufigste hergestellte Art von Champagner ist, kommen sehr süße Doux Champagner so gut wie gar nicht vor. Sehr trockener Champagner (Brut integral und Extra Brut) kann nur von sehr wenigen ausgewählten Spitzenerzeugern hergestellt werden. Dabei wird keine Zuckerlösung, sondern der eigene, trockene Grundwein als Dosage verwendet.

Man ist allgemein der Meinung,  dass Champagner hochwertiger ist, je geringer seine Dosage ist, da mehr Zucker geschmackliche Fehler überdecken kann.

Seinen Ursprung hat die Dosage im 19. Jahrhundert. Dort erlangte sie aufgrund von gestiegener Nachfrage im Ausland und immer mehr exportiertem Champagner zu großer Wichtigkeit. Die Hersteller begannen, den Champagner von der Süße her an die Vorlieben der jeweiligen Länder anzupassen. Während in Russland der Champagner sehr süß genossen wurde, wollten ihn die Engländer lieber trocken und in Amerika trank man ihn genau dazwischen. Die unterschiedliche Süße des Champagners hatte nicht zur mit den verschiedenen geschmacklichen Vorlieben zu tun, sondern stand auch in Verbindung mit dem Essen. Während man in England den Champagner gerne während des gesamten Essens trank, wurde er in Frankreich überwiegend zum Dessert gereicht.

Damals war der Champagner jedoch im Allgemeinen deutlich süßer als heute. In Frankreich etwa war der Zuckergehalt damals etwa 15-20x höher, als wir es heute von einem normalen Brut gewohnt sind.