Pinot Meunier – Die Rebsorte unseres Champagners

Sollten Sie beim Spaziergehen in südlich gelegenen Weinbergen in Deutschland dunkle Trauben finden, deren Blätter aussehen, als wären sie mit Mehl bestäubt, dann ist es mit ziemlicher Sicherheit die Müller-Rebe. Oftmals wird sie auch Schwarzriesling genannt, obwohl sie mit Riesling rein gar nichts zu tun hat. In Deutschland werden die Reben nur selten reinsortig ausgebaut, viel häufiger in Cuvées und genauso verhält es sich auch in Frankreich. Dort trifft man sie fast ausschließlich in der Champagne und nennt sie Pinot Meunier, also Müller-Pinot, denn die Sorte ist eine Mutation des Pinot Noir.

Ein Drittel der Champagne ist mit Pinot Meunier bestockt

In der Champagne wird Pinot Meunier schon lange angebaut, war aber bis vor 150 Jahren eher eine Sorte unter vielen – Spätburgunder und Grauburgunder dominierten damals, und auch Gamay war weit verbreitet. Doch dann kam die Reblauskatastrophe, weshalb flächendeckend neu gepflanzt werden musste und Richtlinien für den Anbau und Ausbau von Champagner erlassen wurden. Diese traten Anfang des 20. Jahrhunderts in Kraft. Einer dieser Richtlinien war, dass nur noch Rebsorten gepflanzt werden durften, die vom Pinot stammten. Bei den Rebsorten Petiti Meslier und Arbanne gab es Ausnahmen, da beide direkt aus der Champagne stammten. Heute findet man sie nur noch sehr selten, genauso wie auch Pinot Blanc und Pinot Gris (Weiß- und Grauburgunder) nur lediglich noch auf rund sechs Hektar stehen. Durchgesetzt haben sich der Pinot Noir und der Chardonnay, der damals zur gruppe der Pinot-Reben zählte, und eben der Pinot Meunier.

Meunier – Zuhause in der Montagne de Reims und im Tal der Marne

Schon damals fand man Pinot Meunier hauptsächlich im Tal der Marne und in den frostgefährdeten Bereichen der Montagne des Reims. Da der Meunier eine härtere Schale als der Spätburgunder hat, ist er widerstandsfähiger. Lange wurde dem Meunier nachgesagt, er sei weniger edel, und die Weine seien rustikaler und hätte eine geringere Lagerfähigkeit, obwohl Meunier fast genauso oft angebaut wird wie Chardonnay und Pinot Noir, nämlich auf rund einem Drittel der Fläche der Champagne. All jene, die das behaupten, haben mit Sicherheit noch nie einen Wein von René Collard probiert. Für alle, die sich intensiver mit Meunier beschäftigen, ist dieser Winzer eine Ikone. Er war über Jahrzehnte hinweg der Einzige, der Meunier reinsortig ausbaute. Da er die meisten seiner Weine ab den 1940ern im eigenen Keller hortete und nur wenige verkaufte, findet man heute immer noch alte Abfüllungen von ihm, und zwar vor alles aus den grandiosen Jahrgängen 1985, 1976 und 1969. Ganz nebenbei erwähnt: Schon damals hat Collard so gearbeitet, wie die meisten Meunier-Spezialisten es heute auch tun. Er hat auf den Einsatz von Herbiziden und Pestiziden bereits verzichtet, als noch keiner von Bio sprach.

Wie schmeckt Meunier?

Die Rebsorte gibt nicht nur den Cuvées eine zusätzliche Dimension, der Meunier bringt auch für sich genommen einen zusätzlichen Aspekt in den Champagner. Beim Chardonnay schätzen wir die große Kraft, die Präzision und die Kargheit in der Jugend. Zunächst liegen die Fruchtaromen im Zitrusbereich und mit zunehmendem Alter wandeln sie sich hin zu Brioche und Steinobst. Beim Pinot Noir sind es die Kraft und die Dichte, die Eleganz und der breite Bereich an Beerenfrüchten, die dem Champagner seinen Charakter verleihen. Die Aromatik beim Pinot Meunier hingegen geht in Richtung Kirsche, Zwetschge und Reineclaude und hat tropische Noten von Ananas, Mango oder Maracuja. Die Rebsorte ist etwas fülliger und aromatischer als die beiden anderen Sorten Pinot Noir und Chardonnay. Irgendwann, wenn der Pinot Meunier altert, dominieren Honigtöne und reife Mango. Zusätzlich finden sich manchmal Noten von Tabak, Waldboden und Feuerstein. Es kommt dabei natürlich immer darauf an, auf welchem Boden der Meunier gewachsen ist. Die mergeligen und tonhaltigen Böden, die er an der Marne findet, hat er besonders gerne. Man findet ihn aber, wenn auch selten, auf der Kreide des Côte des Blancs und auf den Kalkböden der Côte des Bar.

Unser Champagner

Da wir höchste Qualitätsansprüche an unseren Champagner stellen, wird dieser exklusiv in der Umgebung von Leuvrigny, Frankreich, hergestellt. Die Weine stammen nur aus den Ernten an den Hängen des “Marne-Tals”, im Herzen der Champagne-Weinberge. Sie wurden schonend gelesen und in unserem Keller mit größter Aufmerksamkeit verarbeitet. Um das charakteristische Säurerückgrat zu erhalten, welches unseren Produkten ihr unverwechselbares „Spiel” verleiht, konzentrieren wir uns natürlich auf 100% Pinot Meunier.

Testen Sie gerne unseren fruchtigen Brut und Rosé Champagner, welche in den Größen 0,75L bis 9L Salmanazar erhältlich sind.

Bestellen Sie jetzt hier.