Nachhaltige Entwicklung in der Champagne

Die umweltfreundliche Erzeugung ist für eine weltweit anerkannte kontrollierte Ursprungsbezeichnung eine Pflicht. In den letzten 15 Jahren hat sich der Umweltschutz intensiviert, was den Champagne-Erzeugern schon immer ein großes Anliegen war.

Große Herausforderungen

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurden bei einer Umweltanalyse der gesamten Champagne-Wirtschaft vier große Herausforderungen identifiziert:

– Ressourcenschonung und Risikomanagement für Gesundheit und Umwelt,

– Förderung und Erhaltung von Terroirs, Artenvielfalt und Landschaften,

– Verantwortungsvoller Umgang mit Wasser, Nebenprodukten, Abwasser und Abfallstoffen,

– Energie- und Klimabilanz.

In diesen Herausforderungen sieht der Berufstand eine Priorität. Ausgehend von international anerkannten Methoden wurde daher ein Umweltmanagementsystem umgesetzt, um die gesteckten Ziele der Umweltpolitik auf branchenübergreifender Ebene zu erreichen.

Kontinuierliche Verbesserung

Das System basiert auf einer kontinuierlichen Verbesserung, die folgendermaßen funktioniert:

– Kritische Punkte aufnehmen und Aktionspläne erstellen,

– vorgeschlagene Maßnahmen durchführen,

– Fortschritte anhand von Indikatoren messen und prüfen,

– neue Ziele definieren und so das Rad des Fortschritts bewegen.

In dieser Strategie sind alle Fachleute und Berufsgruppen in der Champagne auf freiwilliger Basis involviert, denn der Natur genügen keine Einzelaktionen von einigen Wenigen. Diese Option wurde einer systematischen Zertifizierung aller Betriebe und Unternehmen vorgezogen, da dieses Verfahren angesichts der Kleinteiligkeit der Strukturen für zu komplex und unrealistisch gehalten wurde. Natürlich können interessierte Marktteilnehmer trotzdem ein Erzeugnis oder ein Unternehmen zertifizieren lassen. Derartige Initiativen ergänzen die globale Vorgehensweise. So sind zum Beispiel 27 Prozent der geschäftlichen Aktivitäten der Champagne nach ISO 14001 zertifiziert.

„Das Unternehmen Champagne“

  • 34.000 Hektar
  • 280.000 Parzellen
  • 15.000 Winzer
  • 140 Genossenschaften
  • 300 Häuser
  • 15.000 Arbeitnehmer
  • 309 Millionen Flaschen (2012)
  • 4,4 Milliarden Umsatz (2012)

Die Verbesserung des Umweltschutzes der Champagne ist daher das Ergebnis von 15.000 individuellen Aktionsplänen, die bei den Champagne-Häusern und -Winzern umgesetzt werden.

Ambitionierte Benchmarks

Damit ambitionierte und erweiterbare Benchmarks (für nachhaltigen Weinbau und Oenologie) regelmäßig Analysen ihres Unternehmens durchführen und ihren eigenen Aktionsplan aufstellen können, werden sie in der Praxis an alle Berufsstände herangetragen. Die Benchmarks kombinieren Tradition und technologische Innovation und nehmen gezielt die gesamten ökologischen Herausforderungen in Angriff. Um die Erzeuger bei diesem Vorhaben zu motivieren und zu begleiten, werden alle Kräfte mobilisiert und koordiniert. Die Umsetzung ist – daran sei noch einmal erinnert – freiwillig und geht weit über die bloße Einhaltung von Anforderungen hinaus.

In der gesamten Region Champagne ermöglichen Indikatoren eine sorgfältige Beobachtung der Entwicklung der Praktiken. Sie zeigen, dass die Fortschritte der letzten 15 Jahre erheblich sind.

Ziele bis 2025

  • Reduzierung des CO2-Fußabdrucks um 25% bis 2025
  • Weinbau 100% ökologisch

Das Weinanbaugebiet Champagne

  • 300 Champagne Häuser
  • 15.000 Winzer
  • 34.000 Hektar, 4% der französischen Weinanbaufläche
  • 33% der französischen Weinexporte im Wert
  • 319 Dörfer
  • 306 Millionen gelieferte Flaschen

Ergebnisse seit 2000

  • -20% CO2-Belastung pro Flasche
  • 25% der Produktion ISO14001 zertifiziert
  • -50% Pflanzenschutzmittel
  • 90% der Industrieabfälle recycelt und aufbereitet
  • -50% Stickstoffdünger
  • 100% des Produktionswassers aufbereitet