Herstellungsverfahren – Rüttelpult oder Tank?

Qualitätsschaumweine sind – anders als Perl- oder Schaumweine – immer zweifach vergoren und haben minimal 3,5 bar Druck und 10 Prozent Alkohol. Da ihnen keinen Gärkohlensäure zugesetzt werden darf, wird der Grundwein erneut mit einer Zucker-Hefe-Lösung versetzt. Dafür stehen drei verfahren zur Auswahl.

Traditionelle Flaschengärung, früher auch Champagner-Methode genannt. Hier gärt der Grundwein in Einzelflaschen und muss mindestens neun Monate auf der Hefe liegen. Danach landen die Flaschen im Rüttelpult, wo sie täglich gedreht werden, bis sich die Hefe im Flaschenhals gesammelt hat und entfernen lässt.

Transvasier-Verfahren oder Flaschengärung. Mindestens drei Monate reift der Sekt in der Flasche und wird anschließend in einen Tank umgefüllt, um die Hefe abzufiltern. Der fertige Sekt wird danach erneut in Flaschen gefüllt. Für Champagner darf dieses Verfahren nur für kleine Flaschen (bis 0,375L) und sehr großen Flaschen (ab 0,3L) angewendet werden.

Bei der Tankgärung findet die Gärung nicht in der Flasche statt, sondern von Anfang an in großen Tanks. In der Regel wird dieses Verfahren für Sekt und Prosecco benutzt. Allerdings lässt sich damit nicht das Aroma von Champagner erzielen, denn es findet keine Autolyse statt. Wird der Sekt zusätzlich gerührt, lässt er sich schon nach einem Monat abfüllen.