Mythos Champagner – Woher kommt der Ruf?

Wenn man an Champagner denkt, dann denkt man an fröhliche Feste, edle Locations und an die Reichen und Schönen. Doch woher kommt der Ruf, dass Champagner das edelste Getränk ist? Alles nur Marketing oder stecken echte Gründe dahinter?

Eine der großen Besonderheiten des Champagners ist sein Anbaugebiet. Champagner darf nur Champagner heißen, wenn er auch tatsächlich aus der Champagne kommt. Das nördlichste Weinanbaugebiet Frankreichs zeichnet sich durch eine dicke Kreideschicht im Boden aus, welche dem Champagner eine besondere Finesse gibt. Zusätzlich führ die Eingrenzung der Region auch zu einer limitierten Anzahl an Champagner, der hergestellt werden kann.

Eine weitere Besonderheit des Champagners sind seine Rebsorten. In der Champagne werden nur drei Trauben angebaut: Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier. Für die gleichbleibende Qualität der jeweiligen Champagner sorgt dabei die Curvée, welche die Qualität und den Charakter eines jeden Champagners über Jahre konstant hält.

In der Champagne wird keine einzige Traube mit einer Maschine geerntet. Die Lese erfolgt vollständig per Hand, was für eine hervorragende Qualität der Trauben sorgt und den Preis für Weintrauben aus der Champagne weiter in die Höhe treibt. In der Tat ist es so, dass man für 1 kg Trauben aus der Champagne das fünf- bis sechsfache zahlt, als für Trauben aus anderen Anbaugebieten. Der Preis für 1 kg Trauben aus der Champagne liegt zur Zeit bei über 6 €. Das hat auch zur Folge, dass während der Weinlese in der Champagne die Polizei vor Ort ist und durch die Weinberge patrouilliert, um Diebstähle zu verhindern.

Weitere Gründe, weshalb Champagner besonders und teuer ist, sind die strengen Produktionsvorschriften, die für Champagner gelten. Beispielsweise darf aus 100 kg Trauben nur maximal 63,75l Most gepresst werden und auch die Ernte ist streng reguliert. So wird jedes Jahr festgelegt, wieviel kg Trauben geerntet und zur Champagnerproduktion verwendet werden dürfen. Dies führt natürlich zu einer weiteren Verknappung der Menge und lässt dadurch den Preis, aber auch die Qualität von Champagner steigen. Ein weiterer Punkt der durch die Produktionsvorschriften festgelegt ist, ist das lange Hefelager. Dieses dauert mindestens 15 Monate und kann bis zu drei Jahren dauern. Ökonomisch entsteht so eine ausgedehnte Kapitalbildung durch hohe Lagerhaltungskosten.

Ein letzter Punkt, der Champagner besonders macht, ist seine Geschichte. Schon bei seiner Entstehung galt Champagner als Getränk der „oberen Zehntausend“ und auch heute wird es sehr häufig auf Feiern serviert. Das berühmten Persönlichkeiten der Geschichte, wie beispielsweise Napoleon, eine Liebe nach Champagner nachgesagt wurde, hat dem Mythos sicherlich auch nicht geschadet.

Viele Faktoren führen also dazu, dass Champagner etwas Besonderes ist und einen besonderen Preis, aber eben auch eine besondere Qualität, hat.